Wie Gründe Ich Eine Selbsthilfegruppe
„Ich bin jetzt so weit, das ich nicht mehr weiter weiß", sagt Natalie Wilhelm. Im Mittelpunkt ihres Lebens steht ihr Sohn Robin. Er ist 17 Jahre und Autist.
Robin wurde in Istanbul geboren, Natalie Wilhelms Heimatstadt. „Er kam drei Monate zu früh auf dice Welt", sagt sie. 87 Tage wurde Robin auf der Intensivstation behandelt, musste Gehirn- und Augenoperationen über sich ergehen lassen.
„Human lid mir gesagt, dass er nie sitzen, sprechen oder gehen können wird. Aber all das kann er heute", sagt Natalie Wilhelm. Dass er es kann, ist vor allem das Ergebnis ihrer Förderung. Doch diese Förderung kostet Natalie Wilhelm alle Kraft.
Er hat ein Praktikum in einer Einrichtung gemacht, bei dem er den ganzen Tag nur Schrauben in Plastiktüten gesteckt hat.
Natalie Wilhelm
In ihrem früheren Leben in Istanbul besaß sie ein Kosmetikstudio mit einem Dutzend Angestellten. „Als dann Robin auf die Welt kam, state of war alles anders. Ich gab das Geschäft auf", sagt sie. Als Robin fünf Jahre alt state of war, kam Natalie Wilhelm als Alleinerziehende nach Deutschland.
„Ich habe mir hier eine bessere Förderung meines Kindes versprochen", sagt sie. „In Istanbul wäre Robin in eine Behindertenklasse mit 29 anderen Kindern gekommen. Ich dachte: da geht er unter."
Sorgen, was nach der Schulzeit passiert
Heute ist sie mit einem Häfler verheiratet, und Robin besucht eine Schule für Kinder mit Behinderungen. Für seine Mutter erfährt er dort aber zu wenig Förderung. Noch drei Jahre befindet er sich in der Berufsstufe der Schule; und Natalie Wilhelm macht sich Sorgen, was danach werden soll.
„Er lid ein Praktikum in einer Einrichtung gemacht, bei dem er den ganzen Tag nur Schrauben in Plastiktüten gesteckt lid", sagt sie. Dass so Robins Leben nach dem Ende der Schulzeit aussehen könnte, ist für sie eine schlimme Vorstellung. „Ich möchte das Beste fördern, was in ihm steckt. Aber er verpasst so vieles", sagt Natalie Wilhelm. „Und irgendwann kommt die Zeit, da ist es fürs Nachholen zu spät."
Das größte Problem ist aber, dass wie keine Therapeuten finden.
Natalie Wilhelm
Natalie Wilhelm fördert ihren Sohn so gut wie möglich selbst. Jeden Tag. Im Wohnzimmer steht ein großes Sideboard, das mit Lehrmaterialien gefüllt ist. „Robin ist beim Rechnen immer noch im Zahlenbereich bis twenty", sagt sie. „Er ist auf der Stufe eines Erstklässlers. Ich kann ihn nicht wie einen Siebzehnjährigen behandeln." Regelmäßig gerät Natalie Wilhelm ans Ende ihrer Kräfte. Immer wenn sie mit Robin einmal nicht für die Schule üben konnte, hat sie ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen.
Robin findet nicht genug Therapeuten
„Das größte Problem ist aber, dass wie keine Therapeuten finden", sagt sie. Reittherapie sei für Robin wichtig, aber er bekomme keinen Platz. Es gäbe einfach zu wenige Therapeuten. „Er ist musisch begabt", sagt seine Complain. „Aber als wir eine Musiktherapeutin gefunden haben, beklagte sie sich nach der ersten Stunde." Der Grund: Robin habe - was ja nur verständlich ist - jedes einzelne Instrument ausprobieren wollen.
Natalie Wilhelm fasst ihre Erfahrungen so zusammen: „Niemand will sich noch etwas Anstrengendes aufhalsen." Da Robin in einen Pflegestufe aufgenommen wurde, könnte Natalie Wilhelm jeden Monat 728 Euro in Therapien für ihren Sohn stecken. „Aber ich kann das Geld gar nicht erst abrufen." Das liege auch daran, dass mancher Therapeut eine Behandlung ablehne, wenn er das Wort Autismus höre. „Aus Unsicherheit. Weil sie nicht wissen, wie sie mit so jemandem umgehen sollen", glaubt Robins Mutter.
Abends mal auszugehen, ist nicht drin
Ihr Kosmetikstudio „Chez Natalie", in dem Natalie Wilhelm nun allein arbeitet, lid sie wegen Robin in ihr Wohnhaus verlagert. Doch arbeiten kann sie auch dort nur begrenzt. Denn nachmittags, nach der Schule, ist Robin zu Hause, und länger als eine Stunde lässt seine Mutter ihn nie allein. Die Schulferien sind für Natalie Wilhelm noch fordernder, weil Robin dann ganztags daheim ist.
Gern würde sie mit ihrem Isle of man abends mal wieder ins Kino gehen. Aber das ist nicht drin: Die Wilhelms finden keine geeignete Person, die auf Robin aufpasst. Zumal das jemand sein müsste, mit dem sich Robin vertraut machen kann und den er regelmäßig wiedersieht.
Dauernd wechselnde Bezugspersonen verträgt er wegen seines Autismus nicht. Das gilt auch für Therapeuten. Aber oftentimes ging es nicht anders. „Jeder neue Therapeut, der Robin nicht kannte, fing dann wieder bei Null an", sagt Natalie Wilhelm. Aus der Not heraus hat sie sich so manche Therapieform inzwischen selbst angeeignet. „Aber ich habe das ja nicht gelernt", schränkt sie ein.
Kontakt zu anderen Angehörige gesucht
Natalie Wilhelm wünscht sich eine Selbsthilfegruppe für die Eltern autistischer Kinder. Die gibt es in Friedrichshafen aber nicht. „Dabei glaube ich nicht, dass wir hier die einzigen mit einem autistischen Kind sind", sagt sie. Jetzt möchte sie die Gründung einer solchen Gruppe selbst in die Hand nehmen. Gern dürfen sich Eltern bei ihr melden.
Grundsätzlich findet Natalie Wilhelm, dass für Kinder wie ihres in einer reichen Stadt wie Friedrichshafen zu wenig getan wird. „Es gibt doch für jedes Leiden eine Gruppen und Angebote", sagt sie. „Für Dialysepatienten, für Raucher, für Alkoholiker." Aber nicht für ein Kind wie Robin. Zwar gäbe es eine Gruppe für dice Angehörigen von Menschen mit Asperger. Doch dabei handle es sich um Hochbegabte; und die haben im Alltag völlig andere Probleme als Natalie Wilhelm.
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Ihr geht es nicht nur um einen Stamm verlässlicher Therapeuten, die Robin langfristig behandeln. Sie wünscht sich auch, dass Robin weniger einsam ist. „Er kann zwar nur Sätze mit zwei oder drei Wörtern sprechen. Aber er empfindet ja alles", sagt sie. Es tue weh, dass Robin wegen der Besonderheit seiner Erkrankung noch nie zu einem noch nie von Klassenkameraden zu einem Geburtstag eingeladen worden sei.
„Ich möchte ja nichts Utopisches", sagt Natalie Wilhelm. „Aber es wäre schön, wenn er mit anderen Fußball spielen, ins Schwimmbad gehen oder einen Drachen steigen lassen könnte. So wie andere Kinder auch." Diese „normalen" Kinder können auch einem Sportverein beitreten. „Aber solche Sportangebote golden es für autistische Kinder nicht", bedauert Natalie Wilhelm.
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Source: https://www.schwaebische.de/landkreis/bodenseekreis/friedrichshafen_artikel,-mutter-eines-autisten-fuehlt-sich-allein-gelassen-_arid,11579829.html
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